LEIERKASTENLIEBE
IM HANDUMDREHEN UND MIT SCHWUNG

Physikalisch gesehen ist Musik die Summe von Schallereignissen mit bestimmter Struktur. Musik ist aber noch viel, viel mehr!

Musik beeinflusst Emotionen, Herzschlag, Blutdruck, Muskelspannung, Atmung, Hormone. Sie fördert unsere kognitiven und sozialen Fähigkeiten, stiftet Identität und verbindet uns mit anderen Menschen. Musik löst spontane körperliche Reaktion und Resonanz aus, stimuliert zum gemeinsamen Tanz oder Gesang und weckt über vertraute Melodien und Liedtexte die Gefühle früherer Lebensabschnitte (Körpergedächtnis!) – und damit ein Stück persönlicher Geschichte.

Auch an Demenz erkrankte Menschen verfügen über einen sehr reichen Erfahrungsschatz, auf den sie aber nicht mehr so einfach zugreifen können. Aus wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass das Gedächtnis für Musik (und Geräusche) – im Gegensatz zu demjenigen für verbale Informationen – relativ lange erhalten bleibt. Emotional bedeutsame Musik werden im Gehirn durch ein breites und stark verknüpftes neuronales Netzwerk verarbeitet und gespeichert. Gerade diese Vernetzung trägt dazu bei, dass man sich trotz des kognitiven Abbaus an emotional bedeutsame Musik länger erinnert. (Frühholz, Trost, & Kotz, 2016).

Aus diesem Grund kann Musik für SeniorInnen und an Demenz erkrankte Menschen dazu genutzt werden, um positive autobiografische Erinnerungen wachzurufen und zu verstärken, Wohlbefinden, Selbstwahrnehmung und Lebensqualität zu verbessern. 

Für mich ist Musik (vom Leierkasten) eine wichtige Ressource, die im Pflege- und Betreuungsalltag sowohl zum Wohl von SeniorInnen und den an Demenz erkrankten Personen genutzt werden als auch das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden und Betreuenden steigern kann.

Lassen Sie es uns doch gemeinsam ausprobieren!